Antrag zum HuF Ausschuss am 19.3.2024: Zügigkeit aller Schulen und Masterplan überprüfen

Anmeldezahlen lassen sich nicht verordnen

FDP Antrag: Zügigkeit aller Schulen überprüfen und Masterplan anpassen

Die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2024/2025 weichen erheblich von den Zahlen im sogenannten Masterplan ab. Dieser sieht für die Gesamtschule Anmeldungen von 173 Schülern vor, bis zum Schuljahr 2026/2027 geht man von 196 Schülern aus. Tatsächlich wurden für das nächste Schuljahr 2024/2025  jedoch nur 98 Schüler angemeldet. Der Elternwille und der Masterplan klaffen also erheblich auseinander. Trotzdem hält die Verwaltung weiterhin an ihrem Plan fest, eine 8-zügige Gesamtschule (gemäß Masterplan) zu errichten. Dies erscheint aktuell nicht mehr sinnvoll. Eine kleinere Investition schont die Flächenversiegelung sowie die Zinsbelastungen für zukünftige Generationen.

Der Bedarf muss an der Realität ausgerichtet sein. Die Ad hoc Maßnahmen waren ein wichtiger Grundstein für die Zukunft der Mettmanner Schullandschaft. Die Fehleinschätzung zu den Schülerzahlen bzw. Anmeldezahlen lassen Zweifel an der ganzen Zuverlässigkeit des gesamten Zahlenwerks entstehen und entziehen dadurch das Vertrauen in den Masterplan. Es muss dringend überprüft werden, welche Zügigkeiten an den Grundschulen und weiterführenden Schulen notwendig sind. Hierzu muss auch in den Blick genommen werden, wie viele Schüler jedes Jahr nach der 10. Klasse  an das Berufskolleg in Mettmann wechseln.

Aufgrund der aktuellen Anmeldezahlen müssen die Zahlen des Masterplan aktualisiert werden und der Masterplan muss grundlegend überprüft werden. Vor dem Hintergrund der sinkenden Prognosen des Landes zu den Geburtenraten muss auch bezweifelt werden, ob ein Neubau einer zusätzlichen Grundschule wirklich nötig ist. Unverständlich ist auch, warum die prognostizierten Schülerzahlen aus dem externen Gutachten von Dr. Garbe aus 2022 im Masterplan keine Berücksichtigung finden.

Klar ist jedoch folgendes:  Anmeldezahlen lassen sich nicht verordnen und der Masterplan macht nur Sinn, wenn in diesem realitätsnahe Zahlen zugrunde gelegt werden. Sollte die Überprüfung und gegebenenfalls die Anpassung der Anmeldezahlen nicht erfolgen, droht eine Fehlinvestition bei der Gesamtschule in einem riesigen Ausmaß. Die FDP-Fraktion hat daher für die nächste Haupt- und Finanzausschusssitzung im März den Antrag gestellt, die derzeitige Situation der Gesamtschule kritisch und ergebnisoffen mit allen beteiligten Akteuren zu analysieren. Nur so kann das nächste Finanzdebakel der Verwaltung verhindert werden. Denn eine 8-zügige Gesamtschule zu bauen und am Ende nur 4 Züge füllen zu können wird den nächsten Schuldentsunami lostreten.

 

Der Antrag im Wortlaut:

Antrag der FDP-Ratsfraktion zur HuF-Sitzung am 19.03.2024

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Pietschmann,

hiermit beantragen wir, dass der derzeitige Zustand der Gesamtschule kritisch und ergebnisoffen analysiert wird. Dies beinhaltet Gespräche mit den zuständigen Stellen. Das Ziel ist es, den Zustand der Gesamtschule so zu verbessern, dass die Eltern wieder das Vertrauen finden, ihr Kind dort anzumelden.

Begründung: Es erreichen uns vermehrt Zuschriften von Eltern, dass an der Gesamtschule unhaltbare Zustände herrschen. Viele Stunden fallen aus (auch in Hauptfächern), es gibt Lücken beim Vertretungsunterricht und bei der Pausenaufsicht, Personalmangel , körperliche Übergriffe und Konflikte in der Schülerschaft, die nicht professionell geklärt werden. Die Leitung des Fördervereins ist aus den o.a. Gründen zurückgetreten und bemängelt außerdem die Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Diese Zustände, die vermehrt an die Öffentlichkeit gelangen, führen anscheinend dazu, dass die Eltern ihre Kinder nicht in ausreichender Anzahl an der Gesamtschule anmelden wollen.

Die Gesamtschule ist eine von insgesamt drei weiterführenden Schulen im kommunaler Trägerschaft und hat daher eine wichtige Funktion innerhalb der Mettmanner Schullandschaft. Der Schulträger sollte ein Interesse daran haben, dass an der Gesamtschule ein geordneter Schulbetrieb gewährleistet ist. Denn nur wenn die Gesamtschule das Vertrauen der Elternschaft genießt, kann sie ihre Funktion erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Metz                           Christiane Jochum                 Thomas Sterz

FDP-Fraktionsvorsitzende     Ratsmitglied                           Ratsmitglied